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ADHS - KONTEXT

ADHS: Mehr als eine Herausforderung

ADHS bedeutet oft tägliche Herausforderung, aber bietet auch besondere Stärken. Menschen mit ADHS sind oft kreativ, flexibel und voller Energie. Mit dem richtigen Umgang können diese Fähigkeiten gezielt genutzt werden, um neue Wege zu gehen und persönliche Erfolge zu erzielen.

  • Kreativität: Unkonventionelle Denkweisen und innovative Lösungsansätze.

  • Hyperfokus: Tiefes Eintauchen und Konzentration auf Aufgaben, die besonders interessieren.

  • Hohe Energie: Dynamik und Begeisterung, die in den richtigen Bereichen zu Höchstleistungen führt.

  • Flexibilität: Anpassungsfähigkeit und schnelles Reagieren auf neue Situationen.

  • Empathie: Ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und hohe Sensibilität für die Gefühle anderer.

Selbstbild und Emotionen
ADHS hat oft einen starken Einfluss auf das Selbstbild von Betroffenen. Schwierigkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeit, Organisation und Impulskontrolle führen häufig zu negativen Gedanken und Selbstzweifeln. Ein positives Selbstbild entsteht, wenn Betroffene ihre Herausforderungen erkennen und Strategien im erlernen, um folgende Merkmale gezielt entgegenzuwirken:
  • Niedriges Selbstwertgefühl: Ständige Kritik und das Gefühl, den Erwartungen nicht gerecht zu werden.

  • Perfektionismus und Überkompensation: Viele Betroffene arbeiten doppelt so hart, um "mithalten" zu können.

  • Überforderung: Alltägliche Aufgaben führen schnell zu einem Gefühl des Versagens.

  • Erhöhte Selbstkritik: Häufiger Frust über die eigene Leistung und das Verhalten.

  • Erfahrungen mit Ablehnung: Viele fühlen sich missverstanden oder abgelehnt, was das Gefühl verstärkt, „nicht gut genug“ zu sein.

  • Selbstzweifel trotz Stärken: Kreative Talente werden oft übersehen oder nicht wertgeschätzt.​

  • Kognitive Dissonanz: Dies kann zu einem Gefühl der Frustration führen.

Fazit: Das Selbstbild von Menschen mit ADHS ist oft von negativen Selbstwertgefühlen und Zweifeln geprägt, die auf die Herausforderungen der Störung und gesellschaftliche Erwartungen zurückzuführen sind. Mit entsprechender Unterstützung und Bewusstsein für die eigenen Stärken kann sich dieses Bild jedoch positiv verändern.

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Umgang mit Emotionen

ADHS beeinflusst nicht nur die Aufmerksamkeit und Impulsivität, sondern auch die Fähigkeit, Emotionen zu kontrollieren. Viele Betroffene kämpfen mit intensiven und plötzlichen emotionalen Reaktionen, die oft unverhältnismässig zur Situation sind. Emotionale Unausgeglichenheit kann zu wiederholten Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen und im beruflichen Alltag führen.

Häufige Probleme bei der Emotionsregulation:

  • Intensive Emotionen: Starke Reaktionen auf kleine Auslöser.

  • Schnelle Stimmungsschwankungen: Von Euphorie zu Frustration in kurzer Zeit.

  • Schwierigkeiten mit Impulskontrolle: Unüberlegte emotionale Ausbrüche.

  • Geringe Frustrationstoleranz: Kleine Hindernisse führen zu Überforderung.

  • Emotionale Übererregung: Stressreaktionen wie Herzklopfen und schnelle Atmung.

  • Ruminieren und Überdenken: Grübeln über negative Erfahrungen, ohne loslassen zu können.

  • Interpersonelle Konflikte: Überreaktionen führen häufig zu Missverständnissen in Beziehungen.

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Vergesslichkeit und Zeitmanagement

Für Menschen mit ADHS fühlt sich Zeit oft wie ein unsichtbarer Gegner an. Zeitblindheit beschreibt die Schwierigkeit, den Ablauf der Zeit richtig wahrzunehmen. Stunden verfliegen, Termine werden verpasst – nicht aus Unachtsamkeit, sondern weil das Gefühl für Zeit fehlt. Hinzu kommt die Vergesslichkeit, die den Alltag chaotisch wirken lässt. Selbst wichtige Aufgaben geraten schnell in Vergessenheit. Klare Routinen und feste Tagesabläufe können Betroffenen helfen den Alltag zu erleichtern. Visuelle Hilfen, wie Kalender oder Checklisten sind dabei nützliche Tools um mehr Überblick zu verschaffen​ und Herausforderungen zu meistern:

  • Verpasste Termine: Zeit wird falsch eingeschätzt, Aufgaben dauern länger oder geraten aus dem Blick

  • Alltägliches Chaos: Schlüssel verlegt, Einkaufslisten vergessen – kleine Dinge führen oft zu großen Frustrationen

  • Erhöhter Stress: Die ständige Sorge, etwas vergessen zu haben, erzeugt zusätzlichen Druck.​

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Medien und Reizüberflutung 

Der Umgang mit Medien stellt für Menschen mit ADHS oft eine besondere Herausforderung dar. Die digitale Welt bietet schnelle Erfolge und ständige Stimulation, was das Belohnungssystem anspricht. Betroffene nutzen Medien häufig zur Beruhigung oder Stimulation, was wiederum schnell zu übermässiger Nutzung führen kann, bei der die Zeit unbemerkt vergeht. Häufiger Medienkonsum kann zu Schlafstörungen, sozialen Rückzug und sogar Mediensucht führen. Besonders die Nutzung vor dem Schlafengehen beeinträchtigt die Schlafqualität. Folgend finden Sie einige Tipps für den Umgang mit Medien:

  • Zeitbegrenzungen: Feste Regeln helfen, die Nutzung zu kontrollieren.

  • Alternative Aktivitäten: Sport oder kreative Hobbies bieten eine gesunde Abwechslung.

  • Technische Hilfsmittel: Apps und Timer unterstützen beim Einhalten der Medienzeit.​​​

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"Klassenclown"

Der Begriff „Klassenclown“ wird häufig verwendet, um Schüler zu beschreiben, die durch ständige Scherze, Witze und auffälliges Verhalten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und oft den Unterricht stören. Bei Kindern mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) kann dieses Verhalten häufiger auftreten, und es gibt einige spezifische Gründe, warum ADHS-Betroffene diese Rolle einnehmen könnten:

  • Aufmerksamkeitssuche:

  • Impulsivität:

  • Hyperaktivität und Bewegungsdrang:

  • Schwierigkeiten mit sozialer Wahrnehmung:

  • Frustration und Vermeidung:

  • Positive Bestärkung durch Peers:

  • Langeweile ertragen:

Sport und Bewegung

Bewegung spielt eine wesentliche Rolle bei ADHS, da sie nicht nur hilft, überschüssige Energie effektiv abzubauen, sondern auch die Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden verbessert. Forschungsergebnisse belegen, dass regelmässige körperliche Aktivität die Symptome von ADHS signifikant mindern kann. Durch Sport werden essentielle Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin freigesetzt, die entscheidend für Konzentration und Stimmungsregulation sind. Kognitive Funktionen, insbesondere Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Selbstregulation, profitieren ebenfalls von regelmässiger Bewegung. Darüber hinaus unterstützt Teamsport das soziale Zusammenspiel und stärkt emotionale Kompetenzen, die bei Personen mit ADHS von großer Bedeutung sind. Das Erlernen von Regeln, das Eingehen auf andere und die Kontrolle von Impulsen sind weitere positive Aspekte des Mannschaftssports. Zudem bieten Teamsportarten die Möglichkeit, soziale Bindungen zu knüpfen und das Gefühl von Zugehörigkeit zu fördern. Die klare Struktur vieler Mannschaftssportarten unterstützt zudem die Festigung von Verhaltensmustern und die Verbesserung sozialer Interaktionen.

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Ernährung 

Die Ernährung kann bei Menschen mit ADHS einen Einfluss auf die Intensität der Symptome haben, auch wenn sie die Störung nicht direkt verursacht. Besonders Nahrungsmittelunverträglichkeiten können auf das Stressregulationssystem zusätzlich belastend wirken. Während eine ungesunde Ernährung, die Symptome verschärfen kann, zeigen Studien, dass eine ausgewogene Ernährung, mit viel Gemüse und Fisch, positive Effekte haben. Interessanterweise greifen viele ADHS-Betroffene vermehrt zu ungesunden Lebensmitteln, was allerdings eher eine Folge von ADHS ist, als deren Ursache.​​​​​​​​​

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